SKIN & SCIENCE

PEELINGS Mit AHA-Effekt

Fruchtsäure-Peelings sind sehr vielseitig und zeigen beeindruckende Wirkungen – sofort und langfristig. Kein Wunder also, dass diese bewährte Beauty-Tradition dank modernster Forschung gerade einen neuen Hype erlebt.

Veröffentlicht am 25.03.2021

Generell gilt für die Behandlung: Je länger der Hautkontakt mit Fruchtsäuren – insbesondere bei hohem Säureanteil und niedrigem pH-Wert – desto intensiver die Wirkung auf der Haut. Daher muss in der Behandlung unbedingt die maximale Einwirkzeit beachtet werden.

Wie jede Profi-Behandlung beginnt das Fruchtsäure-Treatment mit einer Hautanalyse und einem Anamnesegespräch. Sie ermöglichen es, die passenden Produkte je nach Hautbild und -zustand sowie individuellem Behandlungsziel auszuwählen. Jede neue Peeling-Kur startet mit einer relativ milden Fruchtsäure (bis 10 %, pH 3,5). Dadurch wird in einem ersten, sanften Schritt der Erneuerungsprozess der Haut angekurbelt. Gleichzeitig zeigt sich, wie die Haut der Kundin auf Fruchtsäuren reagiert. Diese Behandlung lässt sich auch sehr gut mit einem Ampullen-Treatment kombinieren und könnte z. B. wie nachfolgend beschrieben ablaufen.

 

Sanfter Auftakt plus Ampulle

Das Treatment beginnt mit einer Zwei- Phasen-Reinigung. Anschliessend löst das Fruchtsäure-Peeling sanft Hautschüppchen, ohne mechanisch zu reizen. Während das Peeling zehn Minuten einwirkt, verwöhnt die Hautexpertin Arme, Schultern und Hände mit einem Enzym-Peeling-Balm und Rosen-Gesichtswasser. Im nächsten Step kommt Ultraschall ins Spiel: Er fördert den Lymphfluss, die Hautdurchblutung und den Zellstoffwechsel. Gleichzeitig wirkt die nicht spürbare Mikromassage wie ein Wirkstoffbooster. Dann folgt die Ampulle. Um diese Spezialpflege gut in die Haut einzuarbeiten und das Auftragen für den Kunden zu einem aussergewöhnlichen Genuss zu machen, empfiehlt es sich, das Elixier zart in die Haut «einzuklopfen» bzw. «einzudrücken». Für die Kunden fühlt sich dieses Ritual sehr angenehm an, fast schon so gut wie die folgende Kurzmassage. Sie entstaut das Gewebe zusätzlich und arbeitet die Wirkstoffe von Creme und Augencreme in die Haut ein. Anschliessend lässt eine Silberfolienmaske die Wirkstoffe von Ampulle und Creme dank des Okklusiveffektes ihre ganze Power entfalten. Sanfte Streichungen entspannen, während in der Haut alle Zeichen auf «Action» stehen. Wird die Maske abgenommen, wirkt die Haut je nach aufgetragener Wirkstoff-Ampulle erfrischt, aufgepolstert oder optisch verjüngt.

Die Fruchtsäure-Kur

In der folgenden Behandlung kann die Kosmetikerin dann die Peeling-Intensität an die Bedürfnisse des individuellen Hautzustands anpassen. Zu Beginn wird die Haut gründlich gereinigt und mit einer speziellen Peeling-Maske vorbereitet. Sie lockert bereits Proteinbrücken zwischen abgestorbenen Hautzellen. Der Wirkstoff Kaolin kann überschüssigen Talg aufnehmen. Anschliessend trägt die Kosmetikerin das individuell angepasste AHA-Peeling mit Pinseln von aussen beginnend zur Gesichtsmitte hin auf. Fliessende Streichungen über Stirn, Wange, Kinn und Hals verteilen das gelartige Peeling, das sich zunächst angenehm kühl anfühlt.

Kunden, die noch kein AHA-Peeling kennen, sollten vor der Behandlung darauf hingewiesen werden, dass sich während der Einwirkzeit die Haut leicht bis stark röten, kribbeln oder sogar leicht brennen kann. Wer noch mehr aus der Anwendung herausholen möchte, kann einige Peelings auch layern. Nach maximal zehn Minuten Einwirkzeit wird das Peeling mit kühlen Kompressen abgenommen. Die Fruchtsäuren haben die Haut wie in einem Workout stimuliert – nun stehen alle Zeichen auf «cool down» und Beruhigung. Es gilt, den pH-Wert zu regulieren und die Haut wieder in Balance zu bringen. Hierfür eignet sich der Wirkstoff Beta Glucan, der Rötungen, Reizungen und Spannungsgefühle schnell reduzieren kann. Angenehm ist auch eine kühlende Vliesmaske, die mit Lactil, Allantoin und Panthenol für einen Frischekick sorgt und intensiv beruhigt. Kühle Kompressen sind nun sehr angenehm auf der Haut. Als Abschluss empfehle ich ein leichtes, beruhigendes Serum z. B. mit Ballonrebe, Natternkopf und Sonnenblume. 

 

 

 

Autorin

Elena Helfenbein, die Fachkosmetikerin mit u. a. Schwerpunkt Dermatologie und Anatomie leitet die Abteilung Concept Studies Application bei Babor Cosmetics. Mit ihrem Team entwickelt sie neue Behandlungssysteme und testet neue Produkte in der professionellen Anwendung. Kontakt elena.helfenbein@babor.de

 

 

 

Text: Elena Helfenbein

Fotos: stock.adobe.com (2), Elena Helfenbein (1)

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